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    Die Transaktionsanalyse

    Eine Beschreibung:

     

    • TA ist eine psychologische Methode, die Menschen hilft, effektiver zu kommunizieren. Und zwar sowohl in privaten Beziehungen, als auch in beruflichen Kontexten. Sie ist dazu geeignet, das Potential der eigenen Persönlichkeit zu entwickeln und auszuschöpfen.
    • TA ist ein Persönlichkeitskonzept, das dazu hilft, innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen zu verstehen.
    • TA ist ein Kommunikationskonzept, das die Möglichkeit dazu bietet, zwischenmenschliche Kommunikation zu beschreiben und zu erklären.
    • TA ist ein Beratungs- und Therapiekonzept, das dabei hilft, psychische Erkrankungen und Störungen zu behandeln und individuelles Wachstum zu fördern

    Grundlagen

    Jeder Mensch kann denken. So lautet eine der Grundüberzeugungen der Transaktionsanalyse. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Binsenweisheit, hat bei näherem Hinsehen zahlreiche Facetten und weitreichende Konsequenzen. Denn wer denken kann, der trägt auch die Verantwortung dafür, zu entscheiden, was er vom Leben will. Und konsequenterweise wird er mit den Folgen dessen leben müssen, was er beschlossen hat.

    Der ethische Hintergrund der Transaktionsanalyse und ihres Einsatzes wird hier konkret greifbar: Sie gründet auf einem Menschenbild humanistischer Tradition, das von der Eigenständigkeit, der Bewusstheit und Selbstverantwortlichkeit sowie der unbedingten Würde eines jeden Menschen ausgeht. Die vom Begründer dieser Methode Eric Berne geprägte und auf den ersten Blick einfache Formel: „Ich bin okay – du bist okay“ drückt darüber hinaus eine innere Haltung aus, die gekennzeichnet ist von Respekt und Anerkennung sich selbst und anderen gegenüber.

    Transaktionsanalytische Beratung, Therapie, Lehre und Kommunikation lebt von der Überzeugung, dass die Lösung eines Problems oder Konfliktes immer in den Betroffenen selbst verborgen liegt. Gleichgültig, mit wem sie arbeiten: TransaktionsanalytikerInnen begreifen ihr Gegenüber grundsätzlich als entscheidungs- und gestaltungsfähigen Partner. Ein Markenzeichen der Transaktionsanalyse sind deshalb klare Arbeitsvereinbarungen, in denen alle Beteiligten ihre Verantwortung wahrnehmen. „Probleme sind Hindernisse auf dem Weg zum Ziel“ – dieser Satz drückt treffend einen wesentlichen Grundsatz der transaktionsanalytischen Methode aus: TA-Professionals verharren nicht primär bei der Frage nach den Ursachen eines Problems, vielmehr analysieren sie die aktuelle Situation mit Hilfe eines breiten Spektrums ausgereifter Modelle und Konzepte und konzentrieren sich auf die Möglichkeiten der Veränderung, der Lösung und der Weiterentwicklung. Im Zentrum des Interesses steht dabei stets die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum menschlichen Handelns.

    TA-Theorie erklärt sowohl innere Prozesse und lebensgeschichtliche Entwicklungen als auch die Art und Weise der zwischenmenschlichen Kommunikation in allen erdenklichen Situationen des menschlichen Miteinanders.

    Als praktische Methode findet die Transaktionsanalyse Einsatz in Psychotherapie, Pädagogik und Erwachsenenbildung, Beratung und Organisationsentwicklung. Das Spektrum reicht von der intensiven therapeutischen Begleitung auch schwerst gestörter Menschen über Gruppentherapie, pädagogische Ansätze in Einzel- und Gruppensituationen und lösungsorientierte Beratungsarbeit bis hin zu Methoden der Organisationsentwicklung und Managementberatung.

    Getragen werden transaktionsanalytische Interventionen, ganz gleich in welchem Anwendungsfeld sie eingesetzt werden, von der Überzeugung, dass jeder Mensch in sich den Wunsch nach Wachstum und Autonomie trägt. Und zwar sowohl im Hinblick auf seine Persönlichkeit als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen, die sie oder er im privaten und beruflichen Leben einnimmt. Für die einzelnen Konzepte und Modelle spielt die Bindungsfähigkeit eines Menschen eine zentrale Rolle. Kontakt ist wichtiger als Inhalt – so lautet ein Kernsatz. Gemeint ist, dass ohne eine gute und stabile Anbindung der Menschen untereinander keine wirksame, keine erfolgreiche Kommunikation und erst recht kein angemessenes Handeln stattfinden können – ganz gleich in welchem Lebens- oder Arbeitszusammenhang. Auch die individuelle Entwicklung der Persönlichkeit wird immer in ihrer Bezogenheit auf Partner, Familie, soziale Gruppen, berufliche und gesellschaftliche Zusammenhänge gesehen. Transaktionsanalyse ist deshalb stets auch Analyse von sozialen Systemen.

    Ethik

    In ihren Ethikrichtlinien trifft die EATA (Europaen Association of Transactional Analysis) als Europäischer Dachverband aller nationalen Gesellschaften sehr klare Aussagen zu zentralen Werten, die Maßstäbe für das Handeln aller TransaktionsanalytikerInnen setzen.

    Würde des Menschen

    Jeder Mensch besitzt einen unantastbaren Wert, ungeachtet des Geschlechts, der sozialen Stellung, des religiösen Glaubens, des ethnischen Ursprungs, der physischen oder seelischen und geistigen Gesundheit, der politischen Überzeugungen, der sexuellen Orientierung etc.

    Selbstbestimmung

    Jedes Individuum ist frei innerhalb der nationalen Gesetze seines Landes und mit gebührender Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse und derjenigen der anderen, über seine Zukunft selber zu bestimmen; jede Person kann aus der Erfahrung lernen, für sich selber verantwortlich zu sein und gleichzeitig die Natur der Welt und die Freiheit der anderen zu berücksichtigen.

    Gesundheit

    Die physische, seelische und geistige Stabilität ist das Recht jeder Person und muss aktiv gewährleistet werden.

    Sicherheit

    Jede Person muss im Stande sein, in einem Gefühl der Sicherheit die Umwelt zu erkunden und zu wachsen.

    Gegenseitigkeit

    Jede Person lebt und wächst in einer interpersonalen Welt auf und ist damit in Gegenseitigkeit mit dem Wohlbefinden der Anderen befasst. Dabei wird diese Gegenseitigkeit mit anderen, entwickelt, um die eigene Sicherheit und die der anderen aufzubauen.

    Von diesen Werten ausgehend, ist es möglich, eine Reihe ethischer Prinzipien zu bestimmen. Die Hauptsächlichsten sind:

    • Respekt
    • Bestärkung, Bemächtigung (empowerment)
    • Schutz
    • Verantwortlichkeit
    • Verbindlichkeit in Beziehungen

    Ethische Prinzipien unterstützen uns darin, ethische Entscheidung zu treffen. Sie befähigen uns, verschiedene Situationen abzuwägen, und eine wohl überlegte Wahl zutreffen. Es kann jedoch auch Situationen geben, wo es nicht möglich ist, alle anwendbaren Prinzipien zu durchdenken. Dennoch sollten wir die spezifische Situation einschätzen, die verschiedenen Perspektiven in Betracht ziehen und Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen.

    TA International

    Seit Ihrer Gründung in den USA in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die TA insbesondere in den europäischen Staaten rasant entwickelt und dabei Strukturen geschaffen, die den internationalen Austausch und die Teilhabe am gegenseitigen Wissen erleichtern. Über ITAA (International Transactional Association), EATA (European Association for Transactional Analysis) und DGTA (Deutsche Gesellschaft für Transaktionsanalyse) stehen Bezugsrahmen bereit, die die einzelnen Landesgesellschaften miteinander in Beziehungen setzen, Standards z.B. für Ethik, Ausbildung und Prüfungen generieren und letztlich auch ermutigen sollen, miteinander zu kommunizieren.

    Verscheidene Publikationen tragen hierzu bei:

    • In Deutschland gibt es die ZTA, Zeitschrift für Transaktionsanalyse, die viermal jährlich im Junfermann Verlag, Paderborn, erscheint und die philosophischen und anthropologischen Hintergründe, theoretischen Konzepte und praktischen Anwendungsbereiche, -arten und -formen der TA im deutschsprachigen Raum vorstellt, spezifiziert und erläutert.
    • Die EATA fasst sowohl Nachrichtliches als auch Hintergründiges und themenspezifische schwerpunktartikel in ihrem EATA Newsletter zusammen, der vielsprachig 2-3mal im Jahr erscheint und auf der EATA-Homepage als Download bereitsteht.
    • Die ITAA publiziert das TA Journal, das offizielle Organ der ITAA und den Newsletter The Script, der sich an die Mitglieder der ITAA richtet.

    Natürlich liegt der Fokus vieler TAler zunächst auf dem Kontakt mit Gleichgesinnten aus demselben Sprach- und Kulturraum. Es kann jedoch sehr bereichernd sein, die eigenen Fragen und Erkenntnisse in Beziehung zu den Erfahrungen aus gänzlich anderen Kulturräumen zu stellen und nicht selten ergeben sich neue Beziehungen und auch professionelle Anwendungsmöglichkeiten.

    Links zu TA-Gesellschaften